Auf dem Weg nach Sarajevo

Nach einer angenehm kühlen Nacht und noch etwas lädierten Beinen vom gestrigen Marsch haben wir uns auf den Weg zur Zeljava Airbase gemacht. Diese liegt keine 20km entfernt vom Camp direkt auf der Kroatisch-Bosnischen Grenze. Ursprünglich jugoslawisch wurde sie Ende der 50er bis in die 70er Jahre in den Fels gebaut, um achtzig MiG-21-Kampfflugzeuge einsatzbereit zu beherbergen. Anfang der 90er wurde die unterirdische Basis zu Beginn des Balkankrieges gesprengt. Heute kann man die Ruinen vorsichtig besichtigen. Zu weit darf man aufgrund einer Verseuchung mit PCB nicht hinein. Steht man vor dem Eingang, kommt einem ein eiskalter Luftzug entgegen. Als Grenzgebiet wird die Gegend auch heute noch engmaschig von der Grenzpolizei Kroatiens kontrolliert. Man ist hier aber sehr auf neugierige Touristen und Einheimische eingestellt.

Nach ausgiebig Fotos und Filmen sind wir keine 10km zum Grenzübergang nach Bosnien-Herzegowina gefahren. Ca. 45min später hatten wir den Stempel im Reisepass und sind Richtung Sarajevo gefahren.

Die Autobahn/Europastraße ist vergleichbar mit einer Landstraße in Deutschland. Hier fährt allerdings alles was Räder hat und das in den meisten Fällen nur 60km/h, was bei der kurvenreichen Strecke durchaus angebracht ist. Die Landschaft ist allerdings so atemberaubend, dass man viel Zeit hat, die zahlreichen Bergzüge und Flüsse aufzusaugen. Am spannendsten war das Straßenschild, welches das Queren von Braunbären ansagte.

Irgendwann kamen wir dann doch auf eine Autobahn und konnten etwas Zeit einholen, um kurz vor 18:00 Uhr an einem kleinen privaten Camp oberhalb der Altstadt anzukommen.

Kaum war das Zelt aufgeschlagen, sind wir auch schon zu Fuß in die Stadt, um etwas essen zu gehen. Dort treffen sich sprichwörtlich und auch gelebt die Kulturen aus Orient und Westen.