Es nieselt oder regnet fast ununterbrochen als wir aufstehen. Eine kurze Pause mit strahlendem Sonnenschein lässt uns hoffen, dass der Wetterbericht doch nicht recht behalten sollte. Dem ist aber leider nicht so, es regnet noch heftiger und das tut der Stimmung nicht gut. Eigentlich wollten wir im legendären Dartmoor National Park, an dessen Rande wir campen, wandern gehen. Bei Regen und potenziell matschigen Wegen macht das mit einer Kinderkarre wenig Sinn. Das Abbauen des Defendercamps dauert entsprechend lange, da wir keine allzu nassen Klamotten riskieren wollen. Erst gegen Mittag kommen wir los und entscheiden uns, nach Salcombe zu fahren. Das ist ein altes Fischerdorf gleich an der Küste. Dort gibt es einen Naturhafen, die Seenotrettung und eine winzige Promenade mit kleinen Shops.
Die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden und führt mitten durch Dartmoor. Im Park laufen Ponies mit ihren Fohlen sowie Schafe frei herum. Entsprechend vorsichtig muss man fahren. Ein kleines Offroad-Abenteuer lassen wir uns bei dem Schietwetter nicht nehmen und hebt die Laune.




Die Straßen schlängeln sich elendig und sind teilweise nur so breit wie das Auto selbst. Die Ränder sind von haushohen Hecken begrenzt und man muss höllisch aufpassen, nicht in den entgegenkommenden Verkehr zu rasseln. Die Menschen hier kennen das ganze schon gefühlt seit hundert Jahren. Alle paar 100m gibt es kleine Buchten, damit sich die Fahrzeuge begegnen können. Das heißt im Zweifelsfalls, dass man 50m rückwärts fahren muss, um die Bahn freizugeben. Das ist hier nix für schlechte Reflexe. Für uns erscheint das alles erst als Problem, aber jedes Mal, wenn man sich begegnet wird sich sehr zuvorkommend bedankt und ausgesprochen rücksichtsvoll gefahren. Kennt man so nicht zu Hause.




Neben den engen Straßen merken wir erneut, dass Distanz hier nicht in Meilen, sondern in Zeit gemessen wird. 34 Meilen sind 1,5 Stunden. Und zwar auf dieser Strecke. Das kann an anderer Stelle viel schneller oder noch langsamer sein.








Das Wetter wird kontinuierlich besser und wir parken bei bestem Sonnenschein und kräftig Wind mitten an der Promenade von Salcombe. Nach ziemlich genau einer Stunde incl. Kaffee und Shopping haben wir alles gesehen und fahren 16 Minuten weiter die Küste entlang nach „South Milton Sands“. Dort gibt es einen großen Strand. Der Parkplatz ist fast leer, der Strand auch. Romy läuft selber den steilen Pfad zum Strand hinunter und ist begeistert vom Sand unter den Füßen. Purdey Jagd ohne Sinn und Verstand Möven und gerät mehrfach in die Brandung, aus der er aber immer wieder problemlos entkommt. Einzig der direkte Wasserkontakt ist unserer Tochter nicht ganz geheuer und so toben wir mit ihr durch den weichen warmen Sand dichter an der Düne.














Als plötzlich schwarze Wolken aufziehen, verlassen wir den Strand in Richtung Campingplatz. Genau richtig, denn es fängt wieder an zu Schütten. Im Camp angekommen, überrascht uns ein Pizzabäcker, der seinen Stand mit frischer Pizza auf dem Platz aufgebaut hat. Die Entscheidung, nicht selbst zu kochen und abwaschen zu müssen, fällt uns an diesem Abend nicht schwer. In Windeseile bauen wir alles für die Nacht auf und futtern Pizza. Das Kind fällt anschließend problemlos ins Bett.
Morgen geht es weiter an der Küste entlang.