Stonehenge – Rätsel aus der Steinzeit

Wir waren gestern Nachmittag noch am Stonehenge-Parkplatz – aber als wir die Massen an Bussen und Autos dort gesehen haben, entschieden wir uns gegen einen sofortigen Besuch und haben direkt Tickets für den nächsten Tag – so früh wie möglich – gebucht…

Stonehenge zählt zu den bedeutendsten und geheimnisvollsten prähistorischen Bauwerken der Menschheitsgeschichte. In der hügeligen Landschaft von Wiltshire, im Süden Englands, erhebt sich dieses beeindruckende Monument aus gewaltigen Steinen, das seit Jahrtausenden Archäologen, Historiker und Besucher gleichermaßen fasziniert.

Die Entstehung von Stonehenge erstreckte sich über einen Zeitraum von mehr als 1.000 Jahren. Erste Spuren menschlicher Aktivitäten auf dem Gelände reichen bis etwa 3000 v. Chr. zurück. Die heute sichtbaren Megalithstrukturen wurden größtenteils zwischen 2500 und 2000 v. Chr. errichtet. Dabei wurden tonnenschwere Sandsteinblöcke, sogenannte Sarsensteine, in einem kreisförmigen Muster aufgestellt. Ergänzt wurden sie durch kleinere Blausteine, die aus den Preseli Hills in Wales stammen – über 200 Kilometer entfernt.

Der Transport und die Aufrichtung der Steine galten lange Zeit als technische Wunderleistung. Mit einfachsten Mitteln und ohne moderne Maschinen mussten die Erbauer immense Herausforderungen bewältigen, was zu vielen Spekulationen über ihre Fähigkeiten und Techniken geführt hat.

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, welchem Zweck Stonehenge diente. Es gibt zahlreiche Theorien: Einige Forscher vermuten ein religiöses Heiligtum oder eine Kultstätte für Sonnen- und Mondbeobachtungen. Tatsächlich sind einige Steine so ausgerichtet, dass sie mit astronomischen Ereignissen wie der Sommersonnenwende in Einklang stehen. Andere Theorien sprechen von einem prähistorischen Kalender oder einem Ort für Rituale, Heilung und Bestattungen.

In der Nähe von Stonehenge wurden menschliche Überreste gefunden, was auf eine Nutzung als Begräbnisplatz hindeutet. Die Kombination aus astronomischer Präzision, symbolischer Ausrichtung und ritueller Bedeutung macht Stonehenge zu einem der komplexesten Bauwerke seiner Zeit.

Seit 1986 gehört Stonehenge zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird von English Heritage verwaltet. Die Anlage ist ein beliebtes Touristenziel und zieht jährlich Millionen Menschen an – besonders zur Sommersonnenwende, wenn sich Tausende versammeln, um den Sonnenaufgang zwischen den Steinen zu erleben.

Trotz intensiver Forschung bleibt Stonehenge ein Monument voller Rätsel. Es symbolisiert nicht nur die beeindruckenden Fähigkeiten der Menschen in der Jungsteinzeit, sondern auch das tiefe Bedürfnis, den Himmel, die Natur und das Leben selbst zu verstehen und zu ehren.

Stonehenge ist mehr als nur ein Kreis aus Steinen – es ist ein Fenster in eine ferne Vergangenheit. Es erinnert uns daran, wie viel wir noch über unsere Geschichte lernen können – und wie viel vielleicht für immer im Nebel der Zeit verborgen bleiben wird.

Danach haben wir wieder einen großen Schlag gemacht: zwar nur 180km Reise, aber man braucht ca 3-4 Stunden an Fahrt. Wir haben einen hübschen Campingplatz in Nord-Devon gefunden. Die nächsten Tage wollen wir in Cornwall verbringen.