Wir verlassen Aix, nachdem wir noch den Wochenmarkt besucht haben. Sowohl der Cours Mirabeau als auch angrenzende Straßen und Plätze der Altstadt dienen als Schauplatz für das Marktgeschehen. Alles ist sortiert nach Thema. So gibt es einen Markt für Stoffe, Klamotten, Tischtücher etc, einen für Ramsch aller Art und einen besonders schönen für Essen. Anders als in Deutschland gibt es hier Stände, an denen mehr als 8 verschiedene Sorten Knoblauch verkauft werden. Die Farbenpracht des ausliegenden Gemüses ist fantastisch und wir ergattern bei der Gelegenheit ein paar Souvenirs.
Die Fahrt führt uns nach Valensole, einem der wichtigsten Orte für den Anbau von Lavendel. Leider ist die Ernte bereits durch und wir finden nur noch Stoppelfelder vor. Dennoch haben die hofeigenen Shops auf und wir begeben uns auf die Jagd nach dem duftenden Kraut. Wenn man so einen Verkaufsraum betritt, befindet man sich sofort in einen intensiven Lavendelduftwolke. Alles ist mit viel Liebe und in rustikaler Art aufgebaut. Neben Seife und einfachen Lavendelsäckchen gibt es Öle, schick genähte Lavendelsäckchen, noch mehr Seife und natürlich Honig. Wir nehmen einmal von allem. Man weiß ja nie.

Da Stoppelfelder kein gutes Foto hergeben fahren wir weiter in Richtung Lacoste. Den Ort gibt es tatsächlich, allerdings hat er nix mit der Modemarke zu tun.
Die Nacht verbringen wir auf einem kleinen Weingut mit „France Passion“. Diese klein wirkende Company hat diverse Landwirte und Winzer vereint, Platz zum Übernachten zur Verfügung zu stellen. Wir wohnen heute Nacht am „Château les Eydins“. Ein Chateau gibt es hier nicht, aber das Haus des Winzers war einer der Drehorte im Ridley-Scott-Blockbuster „Ein gutes Jahr“. Der Hauptdrehort ist im übrigen gleich nebenan.
Wir stehen mit unserem Defender im Schatten alter Eichen am Rande des Hofs und blicken direkt auf den flach angelegten Weinberg. Dahinter erhebt sich eine wunderbare hügelige und an die Pfalz erinnernde Landschaft mit kleinen Châteaus, Burgruinen, Zypressen, Platanenalleen etc. Eben typisch französisch.

Die hier produzierten Weine haben wir gleich mit einer Weinprobe ausprobiert. Ein paar derer wird in französischen Spitzenrestaurants angeboten und so genießen wir hier einen echten Geheimtipp. Wir unterhalten uns so angeregt mit dem Chef und seiner Frau über die Jagd, den Weinbau und das Reisen, dass wir nach dem Kauf von ein paar Flaschen noch einen kalten Rosé für heute Abend dazubekommen. So funktioniert das Geschäftsprinzip von France Passion. Wir können umsonst übernachten und können, müssen aber nicht, ein paar derer Produkte kaufen.

Wie geht es mit Corona weiter? Wir haben unsere Urlaubspläne modifiziert und werden keine Besuche auf der Rückreise machen. Wir werden den Vorschriften nach Meldung machen, uns testen lassen und bis zum Ergebnis (dauert in der Regel 24 Stunden) in Quarantäne bleiben. Wie das nachher im Detail abläuft, wissen wir erst nach unserer Rückkehr. Abgesehen davon: uns geht es gut.
