Der Tag begann früh. Die gestern gebuchten Tickets waren für den ersten Einlass um 10.00 Uhr gebucht und wir mussten noch Croissants von der Rezeption abholen, alles restliche zusammenpacken und dann zu Fuß zur der alten Festung kommen. Wir haben alles in time geschafft. Inclusive Umparken des Autos (sehr strikte Regeln auf dem Campingplatz).
Nach einem zügigen Fußmarsch zur Cité erreichten wir pünktlich die lange Schlange derer, die mit e-Tickets auf den Einlass warteten. Obwohl es erst kurz vor zehn war, stiegen die Temperaturen gen 30Grad und in der Sonne war es kaum auszuhalten.
Die Tour durch die eigentliche Burg der Festung ging verhältnismäßig schnell. Sie ist im Inneren nämlich sehr klein und mittelalterlich karg eingerichtet: kein Möbelstück. Das Highlight bestand in der Architektur und dem unglaublichen Ausblick über das Tal mit Sicht auf die Pyrenäen. Wir wurden über super restaurierte hölzerne Wehrgänge geführt und genossen den Schatten. Zuletzt spazierte man entlang der inneren höher gebauten Ringmauer entlang, um die gesamte Cité zur Hälfte zu umrunden. Wir haben uns dann die zweite Hälfte der Cité – inclusive einer alten, jedoch sehr gut erhaltenen Basilika – angesehen, deren große Rotunden denen in Notre Dame ähneln. Diese Seite der Cité wirkt aufgrund vieler kleiner Cafés und Restaurants sehr viel ruhiger als die Seite, die wir uns gestern angesehen haben.
Lohnt sich der Besuch: auf jeden Fall. Für Mittelalterfans und Liebhaber von Ritterburgen ist Carcassonne ein Muss. Allerdings sind die Straßen voller Menschen und das schmälert das Erlebnis etwas. Nichts desto Trotz würden wir hierher zurückkehren.
Unerwartet früh war unsere Tour auch schon zu Ende. Wir waren schließlich noch vor 12.00 Uhr zurück am Auto und nun froh, unsere typischen Erledigungen machen zu können: Shopping von Essen, Trinken und Kleinkram, den man so braucht. D.h., Supermarkt, Baumarkt, Sportfachhandel. In Windeseile hatten wir den Kühlschrank gefüllt, neues Gas und Kohle zum Kochen organisiert und ein Upgrade an Sportsocken vorgenommen.
Dann ging es endlich auf die Autobahn gen Mittelmeer. Wir verließen die Region Aquitanien und steuerten weiter gen Osten Okzitaniens. Nach nur 1,5 Stunden Autofahrt durch eine staubige, aber dennoch schöne Landschaft und entlang des Mittelmeers erreichten wir den Ort Saint-Marie-de-mer (kurz vor der spanischen Grenze). Wie die meisten Orte entlang der Küste ist es eine Tourihochburg. Allerdings mit nur einem Hochhaus. Der Rest besteht aus Feriensiedlungen. Wir haben den Campingplatz Le Palais de La mer angesteuert und tatsächlich einen Platz erhaschen können.
Wir stehen super am Ende eines kleinen Stichweges im Halbschatten und wir haben reichlich Platz, Strom und Wasser zur Verfügung. Es ist perfekt, denn wir können hier sogar unsere Hängematte ausbreiten. Der Strand ist fussläufig zu erreichen. Der Sand ist deutlich gröber als in Mimizan und die Wellen kleiner, aber das steht dem Badeerlebnis nicht im Weg. Nördlich von unserem Campingplatz ist keine weitere Siedlung, so dass man sich hier an dem deutlich weiter nach Norden reichenden Strand ein Fleckchen suchen kann, ohne das Gefühl einer Sardienenbüchse zu haben. Nach einem Probeplanschen haben wir den Abend mit Scampi in Knoblauchöl, frischem Bruscetta und Lachs vom Grill ausklingen lassen. Uns geht es gut und wir planen hier 4 Nächte ein.