Nachts hat es ordentlich geregnet. Unser Plan, auszuschlafen geht dennoch auf. Als gegen 0900 die Sonne rauskommt wird es herrlich warm im Zelt, so dass es etwas Überwindung kostet, dieses zu verlassen.
Tagesziel ist eine Tour durch die Altstadt Danzigs. Wir nehmen den Schienenersatzverkehr (Bus und Tram), um gleich neben der Altstadt auszusteigen.
Die Altstadt selbstständig ist recht klein und erinnert stark an Lübeck und auch an Prag. Die hohen Speicher am Fluss sowie die uralte Architektur der Hansezeit zeigen sich an allen Ecken. Zwei Dinge sind dennoch ganz anders: überall gibt es Geschäfte, die Bernstein verkaufen und die Straßen sind deutlich breiter als in Lübeck. Die Zeit scheint langsamer zu gehen und wir bummeln die Gassen. Als uns irgendwann der Durst plagt, kehren wir in einem Lokal ein, indem zuvor eine Studentenverbindung eingekehrt war. Passenderweise hieß das Ding „Zum Wildschwein“. Da es bereits nach 1200 Mittags war, haben wir Bier bestellt und ein paar Piroggen. Julia mit Lachs und ich mit Wildschweinhack. Das war beides eine Offenbarung! Anschließend mussten wir weiterspazieren. Sonst hätten wir ein Sauerstoffzelt samt stabiler Seitenlage für die nächsten zwei Stunden gebraucht. Das Essen war fantastisch, aber auch reichhaltig. Alles in allem 20,- Euro. Läuft!
Wir sind die nächsten Stunden weiterspaziert und haben unter anderem den Yachthafen inspiziert. Dieser liegt inmitten der Altstadt. Gleich daneben entdecken wir ein Piratenschiff. Leider eine Tourifalle, dennoch nett anzusehen.
Gegen späten Nachmittag treten wir die Heimreise zum Camp an, lassen den Dackel am Strand laufen. Wie bekloppt jagt er einem Stück Treibholz nach, welches wir wiederholt auswerfen. Eine Dose Bier später heizen wir den Grill an und machen Pizza im Dutch Oven. Bei der Gelegenheit bekommen wir wieder Besuch von einem alten Bekannten: der Camping-Fuchs ist wieder da. Später warnen wir noch unsere Hamburger Nachbarn, mit denen wir gemeinsam an einer Stromleitung hängen. Dankbar verschwinden wir alle in unseren Zelten und freuen uns auf morgen.