Es ist „nur“ die zweitgrößte Moschee der Welt…

So sagen es die Reiseführer. Der Guide vor Ort, der eine wunderbar unterhaltsame Führung durch die zumindest größte Moschee Marokkos gab, erzählte, dass es nur die drittgrößte der Welt sei. Aber dazu später.

Unser Nachtcamp in den Dünen war super. Wir haben gestern Abend wilde Pizza aus dem Dutch Oven zu Rotwein am Lagerfeuer genossen. Obwohl unser Platz direkt am Strand lag, war der Platz nahezu windstill und wir haben fest geschlafen. Gegen 0500 höheren wir den Muezzin zum Frühgebet rufen. Kurz darauf wildes Getrappel von Eselhufen in Richtung Moschee. Der Weg dorthin lag wenige Meter neben unserm Camp und doch wurden wir nicht bemerkt. Es wirkte wie ein „Messe“-Schnellweg. Nach Sonnenaufgang wurde es warm im Zelt und wir sind im Atlantik baden gegangen. Der lange Strand war menschenleer und das Wasser angenehm frisch.

Nach Abbau des Camps sind wir nach Casablanca gefahren. Die etwa eine Stunde dauernde Fahrt führte durchgehend an der Küste entlang. Casablanca ist das Wirtschafts-, Finanz- und Partyzentrum Marokkos. Und dort steht seit Angang der 90er deren größte Moschee. König Hassan II, der Vater des amtierenden Königs, hat sie für damals etwas unter 900Mio US-$ bauen lassen. Außer den Leuchtern, die aus Murano stammen, kommen alle Rohstoffe aus Marokko selbst. Es haben 12.500 Menschen über sechs Jahre daran gebaut und Platz für 25.000 Betende in und 80.000 Betende auf dem Vorplatz vor dem Gebäude geschaffen. Der Turm ist mit knapp über 200m Höhe der höchste der Welt. Die gesamte Anlage steht auf einer Aufschüttung über dem Meer. Sehr beeindruckend!

Achso: die größte Moschee der Welt steht übrigens – wie sollte es anders sein – in Mekka.

Sonst hat die Stadt nicht viel zu bieten und so sind wir weiter gen Tanger gefahren. Vor 100 Jahren war es die Stadt von Spionen, Handelsreisenden, der Mafia und anderen Gestalten. Heute ist sie eine der modernsten Städte des Landes und gleichzeitig das Tor hinein und auch hinaus. Da die Versorgung mit Camping dürftig ist, sind wir für die Nacht in ein Riad gezogen. Morgen setzen wir nach Europa über. Wir wollen die Rückfahrt deutlich entspannter als die Hinfahrt antreten.