Sonnabend, 20. April 2019. Wir sind in Aït-Ben-Haddou: „It’s Primetime!“ 🙂
Das Zitat in der Überschrift stammt aus dem Film „Gladiator“ mit Russell Crowe in der Hauptrolle aus dem Jahr 2000.
Wir wurden von zwei fauchenden Katzenviechern geweckt, die sich im Baum nebenan geprügelt haben. Das Schauspiel war wirklich laut und dauerte etwa zwei Minuten. Da wir noch verpennt waren, hatten wir die Kamera leider nicht rechtzeitig bereit. Dennoch mussten wir herzhaft lachen, ein klassischer Cat-Fight!
Nach der üblichen Morgenroutine sind wir – um die Ouazar-Wood-Tour zu vervollständigen – nach Aït-Ben-Haddou gefahren. Die Kasbah ist UNESCO-Weltkulturerbe aus dem 11. Jahrhundert und die besterhaltende in ganz Marokko. Nicht ohne Grund: es liegt an einem Flussbett, ist umgeben von Palmen und Dattelhainen, wirkt wie eine Oase in der Wüste und hat das schneebedeckte Atlas-Gebirge im Hintergrund. Damit bietet es die ideale Filmkulissen für Hollywood-Produktionen nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde aufgrund dessen wiederholt intensiv restauriert. Als eine der letzten Produktionen nach „Gladiator“ und „Prince of Persia“ wurde hier ein Teil der Serie „Game of Thrones“ gedreht.
Nüchtern betrachtet, ist es heute eine Touristenattraktion. Wir finden dennoch, dass dieser Ort eine gewisse Magie ausstrahlt und beobachten, ähnlich wie die alten Herrscher, das Flussbett von einer prädestinierten Position von der Terrasse des Café Dar El Haja aus.

Aït-Ben-Haddou diente als Kulisse für über 20 Hollywood-Produktionen, u.a. (Quelle: Wikipedia.de):
- Sodom und Gomorrha (1962)
- Lawrence von Arabien (1962)
- Die Bibel (Film)
- Der Mann, der König sein wollte (1975)
- Jesus von Nazareth (1977)
- Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil (1985)
- James Bond 007 – Der Hauch des Todes (1987)
- Die letzte Versuchung Christi (1988)
- Himmel über der Wüste (1990)
- Kundun (1997)
- Die Mumie (1999)
- Gladiator (2000)
- Alexander (2004)
- Prince of Persia: Der Sand der Zeit (2010)
- Game of Thrones (2012)
Als wir uns endlich sattsehen haben, beginnen wir die 180km gen Marrakech. Dabei überqueren wir erneut das Atlas-Gebirge. Die RN9 führt auf direktem Wege in die Königstadt Marrakech. Hier finden umfangreiche Bauarbeiten und intensive Erdbewegungen statt, um die serpentinenreiche Strecke sicherer und schneller befahrbar zu machen. Wir kommen durch ursprüngliche Dörfer mit kleinen Shops und Restaurants, deren Tajinen köstlich vor sich hin dampfen. Die Wolken hängen tief und auf einer Höhe von 2400m fahren wir sogar mitten hindurch. Zum ersten Mal erfahren wir Niederschlag. Als wir den Abstieg Richtung Marrakech beginnen, verändert sich die Landschaft von steiniger, karger Buschlandschaft hin zu satten grünen Hainen und Feldern, auf denen Gerste reift. Dabei überholen wir surrealerweise Menschen, die ihre Waren auf dem Fuhrwagen transportieren . Ein Highlight war ein Viehtransport, bei dem die Kühe im oberen Stockwerk „freiluft residierten“. Daneben begegnen uns immer wieder Heutransporte…

Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unsere Station für die nächsten drei Tage in Marrakech und bauen unser Camp auf, inmitten vieler Overlander. Wie sind gespannt auf die pulsierende Metropole und wünschen Euch frohe Ostern!

