Die Affen rasen durch den (Zedern-) Wald

Der Schlaf war stärker als wir dachten und so sind wir etwas zu spät aufgestanden. Nachdem wir unser Camp in Fès abgebaut hatten, stand noch der Abschied von unsern neuen Reisegefährten an.

Der Weg führte uns zunächst zum Supermarkt. Der war gleich um die Ecke und voll mit den schönsten heimischen Früchten und Gewürzen. Nach ausgiebigem Shopping sind wir mit einer heißen Tasse Cappuccino in Richtung Atlas-Gebirge aufgebrochen. Dabei fuhren wir durch den Luxusort Ifrane, in dem die Reichen und Schönen des Landes ihren Winterurlaub verbringen. Der Ort liegt hoch genug, so dass dort regelmäßig Schnee liegt. Daher wird er auch „die Schweiz Marokkos“ genannt. Ohne anzuhalten geht es weiter nach Azoud, einem kleinen Ort, der den Eingang in einen großen Nationalpark bildet. Dort gibt es einen einzigartigen Bestand an Zedern und der größten Population an Berberaffen, einer Unterart der Makaken. Deren zweitgrößte (menschengemachte) Population ist übrigens in Salem am Bodensee. Diese Affen sind der Magnet für Touristen und so sind wir nur kurz daran vorbeigefahren. Unser Ziel war der Zedernwald, durch den ein offizieller Weg führt, der für normale Autos jedoch aufgrund des steinigen Gerölluntergrundes nicht befahrbar ist. Hier ist es traumhaft ruhig und die Luft duftet nach Zedern.

Nachdem wir den Wald verlassen haben, fahren wir entlang von Bergseen und Bergrücken, die teilweise vulkanischen Ursprungs sind. Dabei passieren wir immer wieder die Nomadensiedlungen der Berber mit ihren Schafen, Eseln und wenigen Pferden. Damit diese allerdings nicht stiften gehen, sind deren Vorderhufe eng zusammengebunden. Auffällig sind die unzähligen gut besetzten Storchennester auf Masten und Schornsteinen.

Durch die teilweise unwirklich wirkende Landschaft geht es kilometerlang bis wir auf die N13 gelangen, die uns in die Stadt Midelt führt. Die Landschaft samt Stadt erscheinen nun nicht mehr wie unsere Alpen, sondern wie das Marokko, wie man es sich so vorstellt: Staubiger roter Boden, Felsen, wenig Grün, viele Menschen, ein lauter Muezzin, Gastfreundschaft und der Beginn der Sahara. Diese liegt nur noch etwa 190km entfernt.

Auf dem Camping Municipal werden wir mit Pfefferminztee und Gebäck begrüßt.